Thorsten Schneider
aus: Projekt, 2004/2008, Fotoarbeit, Inkjetprints auf Dibond, Diasec,
je 93 x 124 cm
Anmerkungen zu Thorsten Schneiders Kunst des Postminimalismus
Thorsten Schneiders postminimalistische Kunst besticht durch die Konsequenz, mit der sie eine der wichtigsten Kunstbewegungen des zwanzigsten Jahrhunderts herausfordert und fortentwickelt. Während der Minimalismus etwa eines Donald Judd Kunst auf standardisierte geometrische Elemente reduzierte und jeglichem Beiwerk abschwor, konterkariert Thorsten Schneider das Ideal einer absoluten Identität der Form mit sich selbst, indem er selbige modelliert, narrativiert und individualisiert. So reißt die Werkgruppe „Projekt“ den Horizont der Minimal Art auf – und dies ganz buchstäblich. In ausgedehnten experimentellen Reihen, die sich der Durchdringung von Körper und Raum widmen, zeigt Thorsten Schneider Fetzen, die zurückbleiben, wenn man stereometrische Körper zerstört, oder anthropomorph anmutende Leuchtstrahler, welche die Körperhaftung des Minimalismus durch Leibbezogenheit vitalisieren. Damit steht Thorsten Schneider nicht nur für die Größe einer historischen Kunst, sondern auch für deren Zukünfte.
Thomas Hensel
Vita
geboren 1976 in Düsseldorf, lebt und arbeitet in Köln.
1997-2000 | Studium der Kunstgeschichte in Düsseldorf |
2000-2005 | Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln, Prof. Jürgen Klauke, Peter Zimmermann und Thomas Hensel |
2006 | Mitbegründung des Kunstraums BLAST in Köln, |
Preise und Auszeichnungen
2007 | Chargesheimer-Stipendium der Stadt Köln |
2005 | BM.Mediale Medienkunstpreis des Rhein-Erft-Kreises |
2005 | Hermann-Claasen-Preis, Förderpreis für Fotografie und Medienkunst der Kreissparkasse Köln |